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Der Verkehrssektor verbraucht ein Drittel aller Endenergie in der EU. Diese Energie wird überwiegend aus Öl gewonnen. Deshalb ist der Verkehr für einen Großteil der in der EU emittierten Treibhausgase verantwortlich und ein Hauptverursacher des Klimawandels. Im Gegensatz zu den meisten anderen Branchen z. B. Energieerzeugung und Industrie, die ihre Emissionen seit 1990 gesenkt haben, verzeichnet der Verkehrssektor einen Anstieg. Heute macht der Schadstoffausstoß über ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen der EU aus. Eine Umkehr dieser Tendenz ist zurzeit nicht zu erkennen. Dies bedeutet, dass der Verkehrssektor ein großes Hemmnis für die Erreichung der EU-Klimaschutzziele ist. Pkw, Nutzfahrzeuge, Lastkraftwagen und Busse erzeugen über 70 % aller auf den Verkehr zurückzuführenden Emissionen von Treibhausgasen. Der Rest entfällt im Wesentlichen auf den Schiffs- und Luftverkehr.
Der Verkehr ist auch weiterhin eine bedeutende Quelle für Luftverschmutzung, vor allem in Städten. Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) schaden der menschlichen Gesundheit und der Umwelt. Obschon die durch den Verkehr verursachte Luftverschmutzung in den vergangenen zehn Jahren durch die Einführung von Normen für die Kraftstoffqualität, durch die Euro-Emissionsnormen für Kraftfahrzeuge und den Einsatz sauberer Technologien abgenommen hat, sind die Schadstoffkonzentrationen in der Luft nach wie vor zu hoch.
Lärmbelästigung ist ein weiteres bedeutendes Problem, das vom Verkehr ausgeht und sich nachteilig auf die Gesundheit des Menschen auswirkt. Der Straßenverkehr ist die größte Lärmquelle; über 100 Millionen Menschen in den Mitgliedsländern der EUA sind davon in einem gesundheitsschädlichen Umfang betroffen. Auch der Luft- und Schienenverkehr ist eine wichtige Lärmquelle.
Hinzu kommt, dass die Verkehrsinfrastruktur beträchtliche Auswirkungen auf die Landschaft hat, weil sie die Naturgebiete in kleinere Zonen unterteilt, was wiederum schwerwiegende Folgen für Tiere und Pflanzen mit sich bringt.
Die Reduzierung der nachteiligen Auswirkungen des Verkehrs ist ein wichtiges politisches Ziel der EU. Bei den Hauptmaßnahmen geht es darum, die Verkehrsarten zu begünstigen, die die wenigsten Schadstoffe bei größtmöglicher Effizienz produzieren, sowie nachhaltigere Verkehrstechnologien, Kraftstoffe und Infrastruktur zu entwickeln. Weiterhin gilt es sicherzustellen, dass sich die Gesamtheit der umwelt- und gesundheitsschädlichen Auswirkungen in den Transportpreisen widerspiegeln.
Die EU macht die Reduzierung besonders des Kohlendioxid (CO2)ausstoßes, d.h. die Dekarbonisierung des Verkehrs zum zentralen Thema ihrer Strategiepapiere. Die Europäische Kommission strebt mit ihrer Strategie „Ein sauberer Planet für alle: Eine Europäische strategische, langfristige Vision für eine wohlhabende, moderne, wettbewerbsfähige und klimaneutrale Wirtschaft“ aus dem Jahr 2018 an, die Weichen für einen Übergang zu Netto-Treibhausgasemissionen von null in der gesamten EU bis zum Jahr 2050 zu stellen. In Bezug auf den Verkehr wird hier die Notwendigkeit eines systembasierten Konzepts betont und die Bedeutung des Übergangs zu CO2-armen Verkehrsarten und emissionsfreien Kraftfahrzeugen hervorgehoben. Weiterhin wird die zentrale Rolle herausgestellt, die der Elektrifizierung und den erneuerbaren Energiequellen zukommt; außerdem drängt die Kommission in der Strategie auf Effizienzsteigerungenwährend des Betriebs . Sie ruft auch dazu auf, die Stadtplanung zu optimieren und die Vorteile des öffentlichen Verkehrs in vollem Umfang auszuschöpfen. Schon in der „Europäischen Strategie für emissionsarme Mobilität“ wurden 2016 ein effizienteres Verkehrssystem, die zügige Einführung emissionsarmer Kraftstoffe und der Übergang zu emissionsarmen und emissionsfreien Kraftfahrzeugen als diejenigen Bereiche itentifiziert, in denen vorrangig Handlungsbedarf besteht.
Ferner geht EU-Gesetzgebung direkt die umwelt- und gesundheitsschädlichen Folgen des Verkehrs an, indem sie verbindliche Vorschriften definiert.. Zu diesen Vorschriften gehören Emissionsgrenzen für Pkw, leichte Nutzfahrzeuge, Lastkraftwagen und Busse, besondere Anforderungen an Verkehrskraftstoffe sowie Lärmkarten und Pläne zur Lärmbekämpfung für die wichtigsten Elemente der Verkehrsinfrastruktur wie z. B. für Flughäfen.
Die EUA erhebt und veröffentlicht Daten zu allen neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, die in Europa registriert werden, in Einklang mit den EU-Verordnungen (EG) Nr. 443/2009 und (EU) Nr. 510/2011. Diese Daten werden für die Bewertung der Effizienz der neuen Fahrzeugflotte benötigt und beinhalten Angaben zu CO2-Emissionen und Fahrzeuggewicht. In Zukunft wird die Datenerhebung auf Lastkraftwagen und Busse ausgeweitet. Zudem erhebt die EUA von ihren Mitgliedsländern Daten der nationalen Inventare für Treibhausgase und Luftschadstoffe, die wichtige Einblicke in den Beitrag des Verkehrs zum Klimawandel und zur Luftverschmutzung in Europa ermöglichen. Die EUA handhabt auch die in der Richtlinie 98/70/EG über Kraftstoffqualität vorgesehene Berichterstattung; nach dieser Richtlinie sind Kraftstofflieferanten gehalten, die Treibhausgasintensität des für den Straßenverkehr gelieferten Kraftstoffes zu senken.
Ein weiterer wichtiger Tätigkeitsbereich der EUA ist der Mechanismus für die Verkehrs- und Umweltberichterstattung (TERM). Die Anwendung dieses Mechanismus ermöglicht es der EUA, die Umweltbilanz des Verkehrs in Europa im Auge zu behalten. Hierfür kommen Indikatoren zur Anwendung, mit denen die Fortschritte bei der Erreichung der verkehrspolitischen Ziele gemessen werden. Die EUA bringt außerdem einen jährlichen Bericht über die aktuellen Entwicklungen im Verkehrsbereich heraus, in dem jedes Jahr ein anderes Schwerpunktthema behandelt wird. Die Untersuchung des Beitrags des Verkehrs zur Lärmbelästigung gehört ebenfalls zu den Aufgaben der EUA.
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