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Verschmutzung, Übernutzung und Klimawandel bedrohen die Resilienz der Wasserversorgung in Europa

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Nachrichten Veröffentlicht 15.10.2024 Zuletzt geändert 18.11.2024
4 min read
Photo: © Stefano Scagliarini, My City /EEA
Verschmutzung, Lebensraumverschlechterung, Auswirkungen des Klimawandels und Übernutzung der Süßwasserressourcen belasten die Seen, Flüsse, Küstengewässer und das Grundwasser in Europa wie nie zuvor. Laut der heute von der Europäischen Umweltagentur (EUA) veröffentlichten umfangreichsten Bewertung des Zustands der europäischen Gewässer kann Europa seine Ziele zur Verbesserung des Gewässerzustands im Rahmen der EU-Vorschriften voraussichtlich nicht erreichen. Eine bessere Wasserbewirtschaftung ist entscheidend, um die Resilienz der Wasserversorgung zu verbessern, den Druck auf die Gewässer zu mindern und sicherzustellen, dass den europäischen Bürgerinnen und Bürgern, der Natur und der Industrie ausreichend qualitativ hochwertiges Wasser zur Verfügung steht.

Dieses Produkt wurde mit Hilfe des Übersetzungszentrums für die Einrichtungen der EU übersetzt und dient lediglich der Übersichtlichkeit. Obwohl alles unternommen wurde, um Genauigkeit und Vollständigkeit zu gewährleisten, können wir dies nicht garantieren. Daher sollte die Übersetzung nicht für rechtliche oder amtliche Zwecke herangezogen werden. Der englische Originaltext ist als offizielle Version zu betrachten.

 

Die Agrarwirtschaft ist laut dem EUA Bericht Europe's state of water 2024: the need for improved water resilience“ (Europas Wasserzustand 2024: die Notwendigkeit von besserer Resilienz in der Wasserversorgung)diegrößte Belastungfür Oberflächen- und Grundwasser. Dies ist auf den Wasserverbrauch und die Verschmutzung durch den intensiven Einsatz von Nährstoffen und Pestiziden zurückzuführen, wie die Mitgliedstaaten selbst festgestellt haben. Die Landwirtschaft ist mit Abstand der größte Nettowasserverbraucher in Europa. Ohne Änderungen der Praktiken wird der Bedarf and Bewässerungslandwirtschaft durch den Klimawandel wahrscheinlich weiter ansteigen. 

Der Bericht der EUA zeigt, dass trotz gewisser Fortschritte die europäischen Gewässer und ihre aquatischenÖkosysteme  immer nochstark mit Chemikalien belastet sind Dies betrifft insbesondere die Luftverschmutzung aus der Kohleverstromung und diffuse Verschmutzung durch Nährstoffe und Pestizide aus der Landwirtschaft.Ein weiteres Problem ist die Verschlechterung der Lebensräume. Für den Schutz aquatischer Ökosysteme ist der Klimawandel eine Herausforderung, der zur Änderungen der Wettermuster führt und den Druck auf die Wasserressourcen und die Wasserbewirtschaftung weiter erhöht. 

Nur 37% der europäischen Oberflächenwasserkörper sind gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie in einem „guten“ oder „sehr guten“ ökologischen Zustand, eine Qualitätskomponentenfür die Gesundheit aquatischer Ökosysteme. Nur 29% erreichten einen „guten“chemischen Zustand im Zeitraum 2015–2021, wie aus den von den EU-Mitgliedstaaten übermittelten Daten hervorgeht. 

 

Der Zustand der europäischen Gewässer ist nicht gut. Unsere Gewässer stehen vor noch nie dagewesenen Herausforderungen, die die sichere Wasserversorgung in Europa bedrohen. Wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln, um die Gesundheit unserer wertvollen Flüsse, Seen, Küstengewässer und anderer Gewässer wiederherzustellen und sicherzustellen, dass diese lebenswichtige Ressourcefür die kommenden Generationen  widerstandsfähig und sicher bleibt.

Leena Ylä-Mononen
Exekutivdirektorin der EUA


Bislang nur begrenzte Fortschritte 

Die von den Mitgliedstaaten ergriffenen Maßnahmen haben eine weitere Verschlechterung des Zustands der EU-Gewässerverhindert, indem einige chemische Verschmutzungen beseitigt und die Aussichten für einige Arten wie Muscheln und Krebstiere verbessert wurden, aber seit dem letzten Überwachungszeitraum wurdekeine generelle Verbesserungfestgestellt. 

Das europäischeGrundwasserist in einem besseren Zustand als die Oberflächengewässer: 77% des Grundwassers sind in einem guten chemischen Zustand und 91% in einem guten mengenmäßigen Zustand, was die Versorgung angeht. Doch die Verschmutzung durch Pestizide und Nährstoffe ist nach wie vor ein Problem. Das Grundwasser ist eine wichtige Quelle für unser Trinkwasser und wird von der Umwelt, der Landwirtschaft und der Industrie benötigt. 

Die in der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) festgelegte Frist für die Erreichung eines guten Zustands der Oberflächengewässer und des Grundwassers lief bis 2015, spätestens jedoch bis 2027. Bei den derzeitigen Fortschritten wird dieses Ziel nicht erreicht werden. 

 

Der Fahrplan 

Die  Resilienz der Wasserversorgung in Europakann verbessert werden. Die Verringerung des Wasserverbrauchs und die Verbesserung der Effizienz sind der Schlüssel zur Bewältigung des Wasserstresses in der Landwirtschaft, der Industrie und im Haushalt. Die Festlegung von Zielen, die auf Wassereinsparungen oder eine Reduzierung der Nachfrage abzielen, könnte dazu beitragen, Maßnahmen voranzutreiben und die Überwachung der Fortschritte auf dem Weg zur Resilienz der Wasserversorgung zu erleichtern. Für die Verbesserung der Wasserbewirtschaftung werden  aktuelle und zeitnaheInformationen über Wassermenge und -qualität benötigt. 

Der Druck auf die Gewässer muss verringert werden. Die Verschmutzung muss im Einklang mit den Zielen des EU-Aktionsplans zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung verhindert werden. Kurzfristig muss die Wassernutzung und die Freisetzung von schädlichen Stoffen und Nährstoffen ins Wasser reduziert werden. 

Die Wiederherstellung der Natur, die Wiederverbindung von Flüssen mit ihren Überflutungsgebieten sowie die Renaturierung von Feuchtgebieten und Mooren können zu gesünderen und artenreicheren Süßwasserökosystemen führen.  Diese könnten nicht nur hochwertiges Wasser liefern, sondern auch Kohlenstoff speichern und die Auswirkungen von Extremwetterereignissen mildern. 


Über den Bericht

Der Bericht der EUA ist die umfangreichste Bewertung des Zustands der
europäischen Gewässer und deckt mehr als 120 000 Oberflächenwasserkörper und
3,8 Millionen Kilometer Grundwasserkörper in der EU und Norwegen ab. Der Bericht
basiert auf Daten aus 19 EU-Mitgliedstaaten. Sie repräsentieren 85 % der Oberflächenwasserkörper und 87 % der Grundwasserkörper in der EU-27.

Alle wichtigen Ergebnisse und gemeldeten Daten für die EU-Mitgliedstaaten und
Norwegen sind im WISE-Informationssystem für Süßwasser zu finden.

Der Bericht der EEA ergänzt auch die bevorstehende Bewertung der Europäischen Kommission zu den dritten Bewirtschaftungsplänen für Einzugsgebiete und den zweiten Hochwasserrisikomanagementplänen, die den Umsetzungsstand der Wasserrahmenrichtlinie und der Hochwasserrichtlinie in der EU überprüfen wird.

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