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Wasserqualität und Wassermenge sind der Schlüssel zum Wohlbefinden

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Article Veröffentlicht 09.11.2023 Zuletzt geändert 16.11.2023
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Photo: © Pirjo Tyrväinen, Well with Nature /EEA
Sauberes Wasser ist von zentraler Bedeutung alle naturliche Lebensprozesse und unsere Gesundheit . Wasser ist ferner auch eine entscheidende natürliche Ressource für viele Wirtschaftszweige. Aufgrund von Übernutzung und Klimawandel leiden viele Gebiete in Europa zunehmend unter Wasserknappheit. Zugleich belastet Verschmutzung zusaetzlich die Wasserqualitaet.

Wenn Sie in Europa in einem natuerlichen und betretbaren Gewaesser baden möchten, ist die Wasserqualität in der Regel ausgezeichnet. Außerdem erhalten die meisten Europäer Zugang zu hochwertigem Trinkwasser direkt aus dem Wasserhahn.

Dennoch gibt es Herausforderungen - durch intensive Landwirtschaft und Industrie  Abwasserbehandlung und Recycling von Abfaellen muss sich auch weiter verbessern. Denn es gibt neue Erkenntnisse über die Auswirkungen von Mikroschadstoffen, Mikroplastik und antimikrobieller Resistenz auf die Wasserqualität. Gleichzeitig bedroht der Klimawandel die Wasserressourcen in einigen Gebieten zunehmend.

 

Konkurrierende Nutzungen, Verschmutzung und Klimawandel

Wasser ist ein zentraler Bestandteil der Natur und eine wesentliche Ressource für den Menschen. Neben dem Trinken nutzen wir Wasser für allerlei Aktivitäten, vom Kochen bis hin zur Reinigung, zum Duschen, zum Spülen und zum Schwimmen. Auch unsere Wirtschaftszweige, einschließlich Energie, Verkehr, Landwirtschaft und verarbeitendes Gewerbe, sind auf Wasser angewiesen.

Verschmutzung sowie Uebernutzung sind negative Begleiterscheinungen der  konkurrierenden Nachfrage nach Wasser, und beeintraechtigen letztendlich nicht nur den Zustand unserer Oekosysteme und Biodiversitaet, sondern auch unserer Gesundheit. Direkte Gesundheitsprobleme stehen häufig im Zusammenhang mit bestimmten Schadstoffen im Wasser, wie Bakterien, Viren, Metallen oder Pestiziden. Auch wenn die meisten Europäer ausreichenden Zugang zu Trinkwasser und Badegewässern mit hoher Qualität haben, werden neue Erkenntnisse über chemische Verunreinigungen und Wassermangel mit wachsender Sorge betrachtet.

Der Klimawandel verschärft die Herausforderungen, vor denen Europa in Bezug auf Wassermenge und Wasserqualität steht. So erleben wir zum Beispiel häufigere und intensivere Dürren und Überschwemmungen. Überschwemmungen sind die kostspieligste Art von klimabedingten Extremereignissen und haben in den letzten vier Jahrzehnten Schäden in Höhe von mehr als 223 Mrd. EUR verursacht. Insbesondere in Südeuropa wird sich die Wasserknappheit verschärfen und alle Lebensbereiche samt Wirtschaft zunehmend haerter treffen.

In der EU wird etwa 65 % des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Laut wurden jedoch in etwa einem Viertel des Grundwassers in der EU chemische Verunreinigungen festgestellt, während fast 10 % des Grundwassers von einer nicht nachhaltigen Wasserentnahme betroffen sind.

Außerdem wurden je nach Region an 4 % bis 11 % der Messstellen zur Grundwasserüberwachung bei einem oder mehreren Pestiziden überhöhte Werte festgestellt.

Weitere Gefahren für die Gesundheit gehen von Plastikverschmutzung, Mikroplastik aus Textilien und chemischen Schadstoffen aus, wie Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), die in ganz Europa in Böden und Gewässern zu finden sind.

Abbildung 1. Transportpfade, Quellen und Senken von Mikroplastik

Quelle: Grafische Darstellung des Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) für das European Topic Centre on Circular Economy and Resource Use (ETC/CE) und die EUA

 

Reduzierung der Verschmutzung an der Quelle

Die Verschmutzung durch kommunale und industrielle Abwässer, Landwirtschaft, Bergbau und Gebäude, die nicht an ein Abwassersystem angeschlossen sind, beeinträchtigt die Wasserqualität in Europa. Laut einer Analyse der EUA würde sich eine bessere und kohärentere Umsetzung der EU-Wasserrechtsvorschriften günstig auswirken. Darüber hinaus sollten alle wasserverbrauchenden Wirtschaftszweige, wie Landwirtschaft, Energie und Bergbau, Verfahren einsetzen, die die Wasserökosysteme gesund und widerstandsfähig erhalten können. Dazu gehören landwirtschaftliche Programme, die den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden verringern.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die kommunale Abwasserbehandlung europaweit verbessert. Zudem werden in den meisten europäischen Ländern die Abwässer des größten Teils der Bevölkerung wirksam gesammelt und behandelt. Eine Analyse der EUA zeigt jedoch, dass die Erhaltung der bestehenden Infrastruktur für die Abwasserbehandlung, die Anpassung an den Klimawandel, die Anbindung ländlicher Gebiete und die Bekämpfung neuer Schadstoffe erhebliche Investitionen erfordern werden.

Um Abfälle im Meer und Mikroplastik aus Textilien zu bekämpfen, muss die Verschmutzung direkt an der Quelle bekämpft werden. Im EUA-Briefing zu Mikroplastik aus Textilien werden verschiedene Möglichkeiten zur Verringerung dieser Art von Umweltverschmutzung aufgeführt, darunter nachhaltigere Gestaltungs- und Produktionsprozesse, bessere Pflege von Kleidung sowie eine optimierte Entsorgung und Wiederverwertung. Eine EUA-Analyse der Abfälle im Meer weist darauf hin, dass 80 % der Abfälle im Meer aus Quellen an Land stammen. Etwa 85 % davon sind Kunststoffe.

 

Zahlreiche bestehende EU-Rechtsvorschriften und neue ehrgeizige Ziele im Bereich Wasser

Die wichtigsten EU-Rechtsvorschriften im Bereich Wasser und menschliche Gesundheit betreffen derzeit Trinkwasser, Badegewässer und kommunale Abwässer. Zugleich spiegelt die Wasserrahmenrichtlinie das allgemeine Ziel wider, einen guten Zustand der Flüsse, Seen und des Grundwassers in Europa zu erreichen. Gleichzeitig haben auch andere politische Maßnahmen und Rechtsvorschriften in den Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Chemikalien und anderen Sektoren einen engen Bezug zum Wasser.

Das Ziel des europäischen Grünen Deals, bis 2050 eine Umwelt ohne schädliche Verschmutzung zu schaffen, betrifft auch das Wasser. Im Rahmen des Null-Schadstoff-Aktionsplans schlug die Europäische Kommission strengere Vorschriften zur Eindämmung von Oberflächen- und Grundwasserverschmutzung sowie eine bessere städtische Abwasserbehandlung vor.

Die Vorschläge sehen unter anderem eine bessere und kostengünstigere städtische Abwasserbehandlung, die Verwertung von Nährstoffen, die Verantwortung der Hersteller für Mikroschadstoffe und neue Überwachungsvorschriften für Mikroplastik vor. Die Kommission schlägt ferner vor, die Liste der Wasserschadstoffe zu aktualisieren und strenger zu kontrollieren, was in Oberflächengewässer und Grundwasser gelangt. Zu diesen Stoffen gehören PFAS, Pestizide, Bisphenol A und einige Arzneimittel.

 

Auf den Punkt gebracht: Wasser und Gesundheit

  • Der Zugang zu sauberem Wasser ist für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen von entscheidender Bedeutung. Die überwiegende Mehrheit der Europäer hat Zugang zu Trinkwasser von guter Qualität.
  • Viele Gebiete leiden zunehmend unter Wasserknappheit, was den Druck auf die Wassernutzung in der Landwirtschaft und im Energiesektor erhöht.
  • Der Null-Schadstoff-Aktionsplan der EU setzt ehrgeizige Ziele für das Wasser und enthält neue Vorschläge zur Bekämpfung von Schadstoffen.
  • Die Verbesserung der städtischen Abwasserbehandlung und die Vermeidung von Verschmutzung durch Landwirtschaft und Bergbau würden die Wasserqualität in ganz Europa verbessern.

 

Was kann ich tun?

  • Wenden Sie sich an Ihre lokalen Wasserwirtschaftsämter, um sich über die Trinkwasserqualität vor Ort auf dem Laufenden zu halten und überlegen Sie, wie Sie Wasser sparen können.
  • Prüfen Sie die Wasserqualität an Ihrer örtlichen Badestelle. Die Daten der EUA zu den Überwachungsergebnissen des vergangenen Jahres sind ein guter Ausgangspunkt.
  • Denken Sie über Ihre eigenen Konsummuster nach. Können Sie Produkte verwenden, die weniger und sicherere Chemikalien enthalten? Können Sie die Verschmutzung durch Mikroplastik in Ihren Textilien vermeiden, indem Sie darauf achten, was Sie kaufen und wie Sie es waschen?

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