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Die EU ist zwar weiterhin auf einem guten Weg, ihr Ziel für die Emissionsreduzierung bis 2020 zu erreichen, aber die aktualisierten Daten zeigen, dass es sich die Mitgliedstaaten nicht leisten können, diese positive Entwicklung auch darüber hinaus als selbstverständlich anzusehen. Aus den Daten geht eindeutig hervor, dass es notwendig ist, das Wirtschaftswachstum in noch stärkerem Maße als bisher von den Emissionen zu entkoppeln. Wir wissen, dass dies möglich ist. Wenn wir unsere Ziele für 2030 und unsere Verpflichtungen im Rahmen des Übereinkommens von Paris erreichen wollen, müssen die Mitgliedstaaten ehrgeizige Strategien und Maßnahmen planen und umsetzen.
Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA
Das Paket „Trends and Projections in Europe“ enthält eine Bewertung der Fortschritte bei der Verwirklichung der Klimaziele der EU, vorläufige Schätzungen der Treibhausgasemissionen der EU für das Jahr 2017, eine spezifische Analyse der Trends und Prognosen für das EU-Emissionshandelssystem (EHS) sowie eine kurze Zusammenfassung der jüngsten Trends und Prognosen zu den Treibhausgasemissionen in Europa. Mit dem Paket legt die EUA jährlich eine Bestandsaufnahme der Fortschritte der EU und der Mitgliedstaaten bei der Verwirklichung ihrer Klima- und Energieziele vor, die u. a. eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um 20 % bis 2020 gegenüber dem Niveau von 1990 und um mindestens 40 % bis zum Jahr 2030 vorsehen.
„Die EU ist zwar weiterhin auf einem guten Weg, ihr Ziel für die Emissionsreduzierung bis 2020 zu erreichen, aber die aktualisierten Daten zeigen, dass es sich die Mitgliedstaaten nicht leisten können, diese positive Entwicklung auch danach als selbstverständlich anzusehen. Aus den Daten geht eindeutig hervor, dass es notwendig ist, das Wirtschaftswachstum in noch stärkerem Maße als bisher von den Emissionen zu entkoppeln. Wir wissen, dass dies möglich ist. Wenn wir unsere Ziele für 2030 und unsere Verpflichtungen im Rahmen des Übereinkommens von Paris erfüllen wollen, müssen die Mitgliedstaaten ehrgeizige Strategien und Maßnahmen planen und umsetzen“, erklärte Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA.
Vorläufigen Daten zufolge sind die Emissionen im Jahr 2017 in der gesamten EU im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 % gestiegen. Dies entspricht einem Rückgang der Emissionen um 21,9 % zwischen 1990 und 2017. Mit dem leichten Anstieg der Emissionen im vergangenen Jahr setzt sich eine seit 2014 beobachtete relativ stabile Tendenz fort, nachdem sich die Emissionen zwischen 2004 und 2014 zehn Jahre lang fast kontinuierlich rückläufig entwickelt hatten. Der Anstieg ist hauptsächlich auf die Zunahme des Erdölverbrauchs im Straßenverkehr zurückzuführen. Aufgrund des rückläufigen Anteils der Kohle, die zur Erzeugung von Strom und Wärme in der EU genutzt wird, war der Energiesektor in der Lage, seine Emissionen zu verringern.
Im EU-Emissionshandelssystem nahmen die Emissionen ortsfester Anlagen 2017 gegenüber 2016 um 0,2 % zu. Die Stromerzeugung trägt weiter maßgeblich zu Emissionsreduktionen im Handelssystem bei. Die Emissionstrends bei Industrieanlagen weisen aufgrund der in Europa in den letzten drei Handelszeiträumen beobachteten wirtschaftlichen Entwicklungen größere Unterschiede auf. Die Luftverkehrsemissionen aus Flügen innerhalb der EU, die ebenfalls einbezogen wurden, stiegen 2017 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 %. Der Gesamtüberschuss an Emissionszertifikaten war im dritten Jahr in Folge rückläufig, was u. a. darauf zurückzuführen war, dass weniger Zertifikate kostenlos zugeteilt wurden.
Im Jahr 2017 sind die unter die [ME1] Effort Sharing Decision (ESD), der europäische Beschluß zur Aufteilung der nationalen Reduktionsmaßnahmen, fallenden Emissionen (einschließlich Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Abfall) im dritten Jahr in Folge gestiegen. Der Anstieg war in erster Linie auf den Straßenverkehr zurückzuführen. Bei 22 Mitgliedstaaten lagen die Emissionen unter ihren jeweiligen Zielvorgaben für die jährlichen Treibhausgasemissionen im Rahmen der ESD für 2016. Es wird davon ausgegangen, dass sich diese Zahl im Jahr 2017 auf 18 Mitgliedstaaten verringert hat.
Während die von der EU insgesamt verursachten Emissionen unter dem Zielwert für 2020 bleiben, zeigen die jüngsten Prognosen, dass die Treibhausgasemissionen 2017 in mehr als der Hälfte (17) der EU-Mitgliedstaaten gestiegen sind. Der größte absolute Anstieg der Emissionen war in Spanien zu verzeichnen. Auch in Polen und Frankreich nahmen die Emissionen deutlich zu. Die stärksten Rückgänge gegenüber 2016 verbuchten Dänemark, Finnland und das Vereinigte Königreich.
Wenn die jüngsten Projektionen der Mitgliedstaaten bis 2030 hochgerechnet und dem neuen verbindlichen Ziel der EU, die Treibhausgasemissionen bis 2030 (gegenüber dem Stand von 1990) um mindestens 40 % zu verringern, gegenübergestellt werden, zeigt sich, dass die Fortschritte in den allermeisten Mitgliedstaaten nicht ausreichen. Ausgehend von den derzeitigen nationalen Strategien wird sich das Tempo der Emissionsverringerungen voraussichtlich nach 2020 im EHS der EU und in den Lastenteilungssektoren (Effort Sharing Sectors) verlangsamen, statt sich zu beschleunigen.
Bei Zugrundelegung der bestehenden Klimaschutzmaßnahmen werden den gemeldeten Prognosen zufolge die EU-weiten Emissionsreduzierungen bis 2030 nur um 30 % unter den Werten von 1990 liegen und lediglich 32 % erreichen, wenn zusätzliche geplante Klimaschutzmaßnahmen in Betracht gezogen werden.
Lediglich sechs Mitgliedstaaten gehen davon aus, dass sie mit ihren Emissionen unter ihren jeweiligen in der Lastenteilungsverordnung (EU Effort Sharing Regulation) für 2030 vorgesehenen Vorgaben bleiben werden.
Das heute vorgelegte Paket ergänzt den von der Europäischen Kommission veröffentlichten Fortschrittsbericht. Der letzte Teil des Pakets, in dem die Fortschritte bei den Energiezielen bewertet werden, wird in den kommenden Wochen veröffentlicht.
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