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Press Release
PRESSEMITTEILUNG
Kopenhagen/Amsterdam, 19. Oktober 2004
Unzureichende Prüfstandards führen zu einer Unterschätzung gefährlicher Schadstoffemissionen von Neufahrzeugen in die Luft und es gibt Anzeichen dafür, dass viele Halter von Dieselfahrzeugen durch Maßnahmen zur Leistungssteigerung an den Motoren zur Verschlimmerung dieser Situation beitragen, warnte die Europäische Umweltagentur heute.
Wie die Agentur in einem neuen Bericht unter dem Titel Ten key transport and environment issues for policy-makers (Zehn Schlüsselthemen aus Verkehr und Umwelt für politische Entscheidungsträger) feststellt, könnten diese Faktoren Gründe dafür sein, dass die Luftverschmutzung in den europäischen Städten nicht schneller abnimmt.
Darüber hinaus werden die europäischen Fortschritte bei der Senkung der spezifischen Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) von Neufahrzeugen scheinbar überbewertet, da Klimaanlagen und weitere Energie verbrauchende Ausrüstungen nicht in den Prüfzyklus für neue Fahrzeuge einbezogen werden.
"In erster Linie sollte sichergestellt werden, dass Fahrzeuge auch in der realen Welt tatsächlich den Emissionsstandards entsprechen", sagte Professor Jacqueline McGlade, Exekutivdirektorin der Agentur, heute auf einer hochrangigen niederländischen Regierungskonferenz zu nachhaltiger Mobilität in Amsterdam. Die 2-tägige Konferenz wird der neuen Europäischen Kommission, die im nächsten Monat ihr Amt antritt, Empfehlungen unterbreiten.
Der EUA-Bericht und ein begleitendes Briefingpapier, die anlässlich der Konferenz veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Verkehrsvolumina etwa in demselben Maße wie die Wirtschaft wachsen - obwohl sich die Europäische Union das Ziel gesetzt hat, diese Entwicklungen stärker zu entkoppeln - und zu einer weiteren Verstärkung der verkehrsbedingten Umweltbelastung führen.
Diese Belastungen beinhalten steigende Emissionen von klimaverändernden Treibhausgasen, da die Marktanteile des Straßen- und Luftverkehrs auf Kosten weniger energieintensiver Verkehrsträger zunehmen, sowie Bedrohungen der biologischen Vielfalt, die sich aus der Zerschneidung oder Störung von Lebensräumen der Tier- und Pflanzenwelt durch Straßen, Bahnstrecken und Flughäfen ergeben.
Anstrengungen diesen Trends entgegenzuwirken führen jedoch bestenfalls dazu, diese Zunahme zu verlangsamen.
Verbesserungen der Fahrzeugtechnologie führen zwar trotz der steigenden Verkehrsvolumina zu einer Verringerung der Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr. Emissionen regulierter Schadstoffe (ausgenommen die der Luftfahrt und der Seeschifffahrt) sind in den 31 Mitgliedstaaten der EUA zwischen 1990 und 2001 um 24 bis 35 % gesunken.
Die durch den Verkehr verursachte Luftverschmutzung in städtischen Gebieten trägt jedoch noch immer Jahr für Jahr zu zehntausenden vorzeitigen Todesfällen in Europa bei.
Die derzeitigen Prüfzyklen für neue Fahrzeuge spiegeln nicht die Nutzung von Fahrzeugen unter realen Fahrbedingungen wider, so dass die tatsächlichen Emissionen unterschätzt werden. Dies kann eine Erklärung dafür sein, warum sich die urbane Luftqualität nicht so schnell verbessert, wie dies von den Fahrzeugdaten suggeriert wird, so der Bericht.
Die Unzulänglichkeiten der Prüfstandards bedeuten auch, dass, obwohl die europäischen Automobilhersteller einer Verpflichtung zur Reduzierung der CO2-Emissionen von neuen Fahrzeugen um ein Viertel zwischen 1995 und 2008 nachkommen, die Treibhausgasemissionen aus nicht erfassten Klimaanlagen und anderen in Fahrzeugen vorhandenen Ausrüstungen etwa die Hälfte dieser Verbesserung zunichte machen könnten.
Sogar unter Berücksichtigung der Verpflichtung der Automobilhersteller wird mit einem Anstieg der gesamten verkehrsbedingten CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2010 um 25 % gerechnet, der sonst sogar bei 35 % liegen würde.
Etwa 15 % der bisher in Bezug auf CO2 erzielten Verbesserungen sind auf der erhöhten Marktanteil von Dieselfahrzeugen zurückzuführen, die kraftstoffeffizienter als Benzinfahrzeuge sind.
Allerdings bietet das sogenannte 'Chip-Tuning' von Dieselmotoren zur Steigerung der Motorleistung Anlass zu Besorgnis, da es zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch und steigenden Schadstoffemissionen führt. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht wird geschätzt, dass bis zu 50% aller neuen Dieselfahrzeuge verändert worden sind und solche Änderungen bis zu einer Verdreifachung der Emissionen, insbesondere von schädlichen Partikeln, führen können.
Positiv ist anzumerken, dass die gegenwärtig steigende Nutzung von Biokraftstoffen -- Kraftstoffen aus Pflanzen und anderem organischen Material -- dazu beitragen sollte, die steigenden CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu begrenzen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass Biokraftstoffe so hergestellt werden, dass andere potenziell negative Auswirkungen auf die Umwelt gering gehalten werden können.
Weitere wichtige Informationen aus dem Bericht:
Die niederländische Regierung richtet im Rahmen des gegenwärtigen Vorsitzes der Europäischen Union am 19./20. Oktober die Konferenz "Energy in Motion" (Energie in Bewegung) aus. Die Konferenz wird Schlussfolgerungen formulieren, die Empfehlungen für das Arbeitsprogramm der neuen Europäischen Kommission beinhalten, die am 1. November ihre Tätigkeit aufnimmt. Website der Konferenz: http://www.eu-conference2004.nl/start_pagina_EiM.html
Die Europäische Umweltagentur ist die wichtigste öffentliche Stelle in Europa mit der Aufgabe, politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit fundierte, unabhängige Informationen über die Umwelt zur Verfügung zu stellen. Die EUA hat 1994 in Kopenhagen ihre Tätigkeit aufgenommen und ist der zentrale Knotenpunkt des europäischen Umweltinformations- und Umweltüberwachungsnetzes (Eionet), einem Netz aus etwa 300 Einrichtungen in ganz Europa, über das sie umweltrelevante Daten und Informationen sammelt und verbreitet. Als Einrichtung der EU steht die Agentur allen Staaten mit der gleichen Zielsetzung offen. Sie zählt derzeit 31 Mitgliedsländer: die 25 EU-Mitgliedstaaten, die drei EU-Bewerberländer - Bulgarien, Rumänien und die Türkei - sowie Island, Liechtenstein und Norwegen. Mit der Schweiz wurde ein Übereinkommen über eine Mitgliedschaft in der EUA paraphiert. Die Westbalkanstaaten -- Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien sowie Serbien und Montenegro -- haben ihren Beitritt zur Agentur beantragt.
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